Wir wünschen Euch einen guten Rutsch!
Nur noch wenige Stunden, dann ist 2022 Geschichte.
In vielerlei Hinsicht war es (erneut) ein Jahr zum "Abhaken".
Auch wenn das Leben mit dem Corona-Virus inzwischen Alltag geworden ist und Lockdown, sowie vielerorts Maskenpflicht der Vergangenheit angehören, haben der russische Angriffskrieg und die damit verbundenen irrwitzigen Preissteigerungen und Verknappungen bei Produkten des täglichen Bedarfs, sowie vor allem auch bei den Energiekosten unser sicher und halbwegs planbar geglaubtes Leben als trügerische Illusion enttarnt. Trotzdem - oder vielleicht auch gerade deshalb - werden wieder Millionen Menschen zum Jahresabschluss zu den "endlich" wieder im Handel erhältlichen Böllern und Raketen greifen.
In unserer Station werden wir wie auch in den Jahren zuvor im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen, durch Kontrastprogramm, Verdunkelung und vertraute Routine unseren Schützlingen den "Weltuntergang", nach dem sich der Lärm, Gestank und das Geblitze für viele von ihnen anfühlt, so erträglich wie möglich zu machen.
Und wir hoffen natürlich, dass das Spektakel diesmal vielleicht wirklich nur von kurz vor bis kurz nach Mitternacht andauert und die Mitmenschen vielleicht so viel Sensibilität beweisen, nicht direkt in unmittelbarer Nähe unserer Station (bzw. generell von Tierheimen oder Zoos/Tierparks) ihr Feuerwerk zu zünden.
Für uns hatte auch 2022 seine Schatten- und Sonnenseiten: Da sind einerseits diejenigen, die ihren letzten Weg über die Regenbogenbrücke gegangen sind - gerade in den letzten Monaten waren darunter auch etliche langjährige Stationsbewohner, die natürlich besonders große Lücken hinterlassen. Und da ist die nicht enden wollende und jedes Jahr größer werdende Flut von Katzen in Not, die unserer Hilfe bedürfen - seien es wild geborene Kitten, "Gartenkatzen" oder Abgabetiere. Sowohl die wilden Populationen als auch die Abgabezahlen haben sich durch Corona deutlich erhöht.
Andererseits sehen wir aber auch die Fälle, in denen sich unser Einsatz lohnt: Wenn lange vermisste Tiere wieder mit ihren Familien vereint werden können, schwerstverletzte Katzen durch aufwändige OPs gerettet oder an FIP erkrankte Stubentiger geheilt werden können. Das gibt uns ebenso Kraft wie erfolgreiche Vermittlungen, bei denen Mensch und Tier sich einfach gefunden haben und nun aufblühen. Besonders freut uns natürlich auch, wenn einige unserer einst extrem scheuen Langzeitbewohner endlich auftauen und zutraulich, manchmal sogar zu richtigen Schmusekatzen werden. Diesen Schritt haben 2022 wieder einige gemacht - andere sind gerade dabei.
Unser größter Wunsch für 2023 wäre natürlich ein Ende des Katzenleids und ein glückliches Zuhause für jede Katze.
Das wird - so realistisch sind wir - nicht in Erfüllung gehen. Wir werden aber trotzdem weiter dafür kämpfen, dass auch Karlsruhe endlich die längst überfällige Kastrations- und Kennzeichnungsverordnung einführt und wir werden weiterhin alles, was uns möglich ist, tun, um die Not zu lindern und zu helfen.
Dabei hoffen wir weiterhin auf Eure Unterstützung und das ist ein Wunsch, der sich bisher immer erfüllt hat. Deshalb an dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an alle (ganz gleich, in welcher Form) Unterstützer!
Kommt gut ins Neue Jahr, bleibt gesund und denkt daran: "Ein Tier zu retten, verändert nicht die ganze Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier." Und das allein ist es schon wert.