Mary - eine kleine Katze, die einen großen Schritt wagte
Diese schöne Erfolgsgeschichte möchten wir Ihnen nicht vorenthalten! Danke an Marys Dosenöffner für das Aufschreiben und Zusenden, denn solche Geschichten sind für uns die schönste Seite unserer Arbeit!
"Mary kam im März 2016 nach einem, durch diverse Umstände verursachten Katzenkarrussell zu uns. Erst starben 2014/2015 innerhalb von 6 Monaten zwei unserer drei Katzen, woraufhin wir im März 2015 zwei kleine Kater von Frau Schmitz zu unserer Maine Coon (damals 3 Jahre) dazu holten. Die drei wollten sich aber auch nach einem Jahr nicht verstehen, was gerade für die Große sehr belastend war. Also entschieden wir schweren Herzens, zusammen mit Frau Schmitz, unsere Kater in andere fürsorgliche Hände zu geben.
Aber nun war unsre Joyce wieder allein... also packten wir unser Transportköfferchen ins Auto und machten uns auf den Weg zur Katzenhilfe Karlsruhe. Unsere Wünsche an die neue Katze waren eigentlich simpel: weiblich sollte sie sein, mindestens ein Jahr alt, seeeehr sozial mit anderen Katzen und mit Balkon zufrieden. Kurzum - wir brauchten eine Mitläuferin, eine Freundin für unsere kratzbürstige Prinzessin.
Eine Schmusekatze erwarteten wir nicht. Gemeinsam mit zwei anwesenden Helfern und Frau Schmitz überlegten wir, wer denn von den vielen Miezen in Frage käme. Und einer der Helfer meinte: warum probiert ihr es nicht mal mit unsrer Mary? Die ist den anderen Katzen gegenüber so anhänglich. Natürlich kannten wir Mary von der Homepage und ihre Leidensgeschichte hatte uns vorher schon berührt, doch als wir diese kleine zierliche Katze dann in natura sahen, in ihr süßes Gesichtchen schauten, war die Entscheidung gefallen. SIE sollte es sein.
Es war ein Kampf: drei Erwachsene gegen eine Katze, um sie in unseren Transportkorb zu manövrieren! Aber letztlich konnten wir Mary mit nach Hause nehmen. Und was soll ich sagen....die ersten Wochen hätte keiner geglaubt, dass wir wieder zwei Katzen haben....man sah nämlich nur eine. Mary war so ängstlich. Traute sich nicht mal zum Fressen aus der Höhle. Also wanderten Napf und Toilette daneben. Und siehe da irgendwann kam sie heraus. Behutsam lotsten wir sie immer etwas weiter vom Kratzbaum weg. Als sie nach drei Wochen so weit auftaute, dass sie im Flur fressen konnte, starteten wir die nächste Lektion. Sie sollte sich an unsre Anwesenheit gewöhnen. Also setzten wir uns zur Fütterung in den Flur....mit der Zeit rückten wir näher. Sie begann uns zu vertrauen...irgendwann durften wir sie anfassen...sie schreckte zwar zurück, aber genoß doch jede Zuneigung... oftmals merkten wir, dass sie doch gerne richtig schmusen würde, aber sich nicht traute, das brach uns fast das Herz.
Und spornte uns an ihr zu zeigen, dass Menschen toll sein können. Im Juli 2016 zog unsere dritte Katze bei uns ein. Eine absolut verschmuste Ragdoll namens Jenna (links hinten im Bild) - und das war der Wendepunkt für unsre Mary. Sie konnte sehen, wie sehr Jenna jede Zuwendung genoß, denn Joyce ist keine Schmuserin. Fortan saß unsre Mary jeden Abend vor dem Sofa, schaute zu und - rückte näher. Eines Abends packte sie ihren ganzen Mut zusammen und wagte den Schritt. Sie sprang aufs Sofa und holte sich zaghaft ihre Streicheleinheiten. Wir waren so glücklich, dass die ein oder andere Freudenträne rollte. Und von da an kam sie jeden Abend und wurde immer mutiger.
Das ist jetzt anderthalb Jahre her und heute ist unsere Mary unsere gute Seele. Gibt es Zwist in der Katzengruppe, versucht sie zu entspannen. Geht es uns Zweibeinern nicht gut, kommt sie zum trösten. Am Morgen ist sie der sanfteste Wecker und allabendlich sitzt sie auf der Sofalehne, schlängelt sich um unsre Köpfe und schnurrt uns ins Ohr. Das ist der schönste Lohn für unsre Mühe. Es war nicht immer einfach mit ihr als scheuer Schönheit und manchmal wollten wir verzweifeln, aber zu sehen, wie sie sich vom verängstigten Häufchen Elend zu einer entspannten, fröhlichen Katze entwickelt hat, macht alles wett. Sie ist unser Goldschatz, für nichts in der Welt würden wir sie wieder hergeben und wir sind jeden Tag glücklich Mary bei uns zu haben."
21.01.2017