Seppi und Leni

Seppi hieß früher Marley und kam zusammen mit Leni im April 2012 zu uns in die Katzenhilfe.

 

Wir wissen nicht viel über das Schicksal der damals erst ein paar Monate alten Katzen, die aus Mallorca mitgebracht wurden (normalerweise sind wir nicht so super begeistert, wenn wir Katzen aus dem Ausland bekommen, ist doch die Not hier schon groß genug).

Aber die beiden waren wahnsinnig lieb und umgänglich, und noch dazu muss das Schicksal sehr hart zugeschlagen haben. Vor allem bei  Seppi, der vermutlich einen Schlag auf den Kopf bekam (oder angefahren wurde!?)  und in folge dessen sehr hibbelig war und teilweise sehr unkoordiniert herumlief. Außerdem bewegte er seinen Kopf oft ruckartig und unkontrolliert - noch dazu war er völlig taub! Bei Leni wurde auf beiden Augen eine fast vollständige Blindheit festgestellt.

Nur zwei Wochen nach der Ankunft der Katzen verliebte sich Familie Hebborn in die zwei und nahm sie für immer bei sich auf.

 

Nun hat uns die Familie Bilder geschickt und berichtet:

 

So kam Leni im April 2012 bei der Katzenhilfe an

So kam Leni im April 2012 bei der Katzenhilfe an

Marley heisst heute Seppi, hier ein Bild aus April 2012

Marley heisst heute Seppi, hier ein Bild aus April 2012

Begleiteter Freigang mit Seppi

Begleiteter Freigang mit Seppi

Leni mag es ganz schön gemütlich

Leni mag es ganz schön gemütlich

Seppis Jagdglück

Seppis Jagdglück

Seppi liebt Klettersport

Seppi liebt Klettersport

Leni mit Lieblingsmensch

Leni mit Lieblingsmensch

Leni bedient sich auch mal selbst

Leni bedient sich auch mal selbst

Kuschelabend mit Papa

Kuschelabend mit Papa

 

"Seppi und Leni wohnen seit 8 Jahren bei uns. Während Leni anfangs sehr zurückhaltend war, schien der menschenfreundliche, mitteilungsfreudige Kater Seppi sich sofort zuhause zu fühlen. Da beide Katzen eine Behinderung mitbrachten (Sehbehinderung, Taubheit, Bewegungsauffälligkeit), war Freigang eigentlich nicht vorgesehen.

Das sahen beide Katzen aber ganz anders. Die Einzäunung des Gartens stellte zwar die sanfte Leni zufrieden, genügte dem abenteuerlustigen Seppi aber noch lange nicht. Wir einigten uns auf einen Kompromiss – Seppi bekommt Freigang, wird aber begleitet.

Im Jahr 2016 hatten wir eine schwere Zeit, als die Erblindung des tauben Seppi, trotz Vorstellung in einer Augenklinik, nicht aufzuhalten war. Nach einigen Wochen hatten wir uns alle mit der neuen Situation arrangiert. Mit etwas Hilfe führt der Kater ein weitgehend normales Katzenleben – Mäusejagd, Klettersport und Kuschelabende inbegriffen.

Bei der Mäusejagd muss der Begleitmensch den Stein umdrehen, vor dem der Kater lauert, und gegebenenfalls den Kater in die richtige Richtung drehen. Fressen kann er die Jagdbeute dann aber zum Glück ohne Hilfe.

Die sanftmütige, zurückhaltende Leni, die nicht einmal gegen die ungeliebte Tierärztin die Krallen ausfährt, hat sich mit unserer großen Tochter ihren „Lieblingsmenschen“ ausgesucht, mit dem sie alles teilen möchte - unerlaubterweise auch das Trinkgefäß. Sie hat eine Schwäche für Schachteln und möglichst enge Behälter. Ihre Menschen sind für sie weder „Dosenöffner“ noch „Besitzer“, sondern einfach „Freunde“.

Nach acht Jahren Zusammenleben mit unseren ganz besonderen Katzen können wir eines mit Sicherheit sagen: Ein ausgefülltes und schönes Katzenleben ist auch mit Behinderung möglich!"

 

Vielen lieben Dank, Familie Hebborn, für dieses tolle Zuhause und die viele Liebe, die Sie Seppi und Leni geben. Danke für die Geschichte und die Bilder!

(März 2020)