Silversteropfer Maya: Wieviel ist ein Katzenleben wert?

Miau! Ich bin Maya und ich möchte Euch gerne meine Geschichte erzählen:

 

Vor einigen Tagen bin ich spätabends wie üblich um die Häuser in meinem Viertel gezogen - meine Dosis waren nicht zuhause. Irgendwie war das ein komischer Tag. Schon am späten Nachmittag hat es immer mal wieder irgendwo laut geknallt und es waren viel mehr Menschen als sonst unterwegs. Als es dunkel wurde, hat der Krach dann immer mehr zugenommen und es hat auf einmal auch noch überall um mich herum geblitzt und gestunken. 

Ich habe ganz schreckliche Angst bekommen und wollte einfach nur weg, irgendwo in eine kuschelige, ruhige Höhle. Aber egal, wohin ich gelaufen bin, der Lärm und die Blitze waren einfach überall. So bin ich dann immer verzweifelter und panischer geworden und habe ehrlich gesagt auch nicht mehr wirklich geschaut, wo ich genau hinlaufe, sondern bin immer schneller gerannt. Dann waren da plötzlich diese beiden Lichtkegel auf der Straße und dann ist irgendetwas ganz großes und hartes auf mich draufgeprallt und hat mich durch die Luft geschleudert.

Ich war erstmal kurz benommen und habe gar nicht gewusst, was da mit mir passiert ist, aber das Adrenalin und die Angst haben mich weiterlaufen lassen. Das ging aber nicht mehr so schnell, weil mein Bein und mein Becken fürchterlich wehgetan haben und auch auch nicht mehr so funktioniert haben, wie ich das wollte. Ich wusste erst nicht, wohin ich sollte und dann ist mir diese total liebe Frau eingefallen, die mit ihren 3 Kindern in der Nachbarschaft wohnt und bei der ich schon öfter Zuflucht vor der Kälte gefunden hatte, und die mir auch gelegentlich etwas zu Essen hingestellt hat, wenn ich ganz lieb darum gebeten habe.

 

Und was soll ich Euch sagen, als ich dort gerade humpelnd und schnaufend mit letzter Kraft ankomme, sieht sie mich zufällig auch gleich, packt mich ins warme Auto und fährt mich nach Ettlingen zu ganz vielen Weißkitteln, die mich untersucht und sich um mich gekümmert haben. "Komplizierte Becken- und Beinfraktur" haben sie das genannt und dann etwas von 2.000 € gesagt, die das kosten würde. Ich kenne mich mit so großen Zahlen ja nicht wirklich aus (bin ja auch erst 2 Jahre alt), aber dem Gesichtsausdruck der Menschen nach, muss das schon recht viel sein. Man hat mich dann erst mal stabilisiert und am nächsten Tag meine Halter erreicht, weil ja jemand diese vielen Euros bezahlen muss.

Und - ihr werdet es nicht glauben: Die haben dann einfach gesagt, dass die Weißkittel mich doch einschläfern lassen sollen, wenn das so teuer ist!!! Hat man dafür noch Worte? Das war doch nicht meine Schuld! Mir hat ja niemand gesagt, was da in dieser sogenannten "Silvesternacht" abgeht und dass sie mich da dann einfach alleine draußen gelassen haben, dafür kann ich doch nichts! Ich habe jedenfalls große Angst bekommen, weil die dann alle so lange miteinander gesprochen haben, aber zum Glück ist dabei dann rausgekommen, dass man mich "abtritt" (Treten ist da genau das richtige Wort, denn getreten komme ich mir da von "meiner" Familie auch vor :-( ) und die nette Nachbarin hat gesagt, sie würde das Geld für die Behandlung des Beckenbruchs irgendwie zusammenbringen, damit ich weiterleben und wieder gesund werden kann -  und ich darf dann auch bei ihr einziehen.

Soweit schien alles gut, aber leider hat sich in den nächsten Tagen gezeigt, dass ich mir wohl auch noch so einen dummen Nerv verletzt habe. Der heilt zwar wieder, aber ich brauche jetzt für mehrere Monate einen Katheter und der kommt zusammen mit der Behandlung des Beinbruchs (und dem "Fixateur" - das ist so ein komisches Ding, das an mir "befestigt" wird und das ich dann eine Weile tragen muss) auf nochmal ca. 1.600 € (zusätzlich zu den 2.000 €!). Und da hat meine neue Adoptivmami fast geweint, weil das für sie als alleinerziehende Mutter einfach viel zu viel Geld ist, um es mal eben auf den Tisch legen zu können.

Sie hat mit den Weißkitteln zusammen dann überlegt und schließlich die Katzenhilfe Karlsruhe e.V. angerufen und mit Frau Schmitz gesprochen. Die hilft mit vielen Ehrenamtlichen ganz, ganz vielen Katzen (ich glaube über 800 pro Jahr) und hat zwar auch immer wenig Geld (weil alleine die Arztrechnungen dort pro Jahr über 150.000€ liegen - das ist eine noch viel, viel größere Zahl als das, was ich koste), aber ein riesengroßes Herz. Deshalb hat sie versprochen, uns zu helfen: Sie will ganze Geld vorstrecken und die 1.600 € übernehmen und außerdem darf ich - weil meine Adoptivmami ja arbeiten und Mäuse verdienen muss und mich deshalb während meiner Genesung nicht ständig nachversorgen kann, so wie es nötig wäre - in die Quarantänestation der Katzenhilfe, um mich dort wieder zu erholen.

Ja, und wenn dann alles wieder gut verheilt ist, dann habe ich hoffentlich noch ganz viele schöne Katzenjahre in meinem neuen Zuhause vor mir. Aber das Geld, das die Katzenhilfe jetzt für mich ausgibt, das fehlt natürlich für andere Katzen in Not, die vielleicht Ähnliches erlebt haben!

Deshalb möchte ich Euch ganz lieb bitten, die Leute von der Katzenhilfe Karlsruhe mit einer kleinen Geldspende zu unterstützen: Wenn 300 tierliebe Menschen jeweils 5€ spenden, hätten wir das Geld schon fast zusammen.

Herzlichen Dank, alles Liebe und ein hoffentlich gutes und gesundes Neues Jahr für Euch alle,

Eure Maya