Das zweite Leben des Ronny

Irgendwie scheint 2019 das Jahr der dreibeinigen Katzen zu sein :-(

 

Neben zwei Exemplaren, die ohne 4. Pfote geboren wurden, hatten wir in den vergangenen 8 Monaten gleich mehrere traurige Schicksale bei uns, in denen unfall- oder krankheitsbedingt eine Amputation erforderlich war.
Der jüngste Fall aus dieser Reihe ist Kater Ronny:

Am frühen Abend des 26. Juli rief der Wirt eines Vereinslokals in Hagsfeld bei Frau Schmitz an, da bei ihm gerade eine stark blutende Katze, der ein Bein fehle, in der Gaststätte aufgetaucht sei. Da kein Fahrzeug zur Verfügung stand und Eile geboten war, sollte er über die Polizei die UNA-Tierrettung alarmieren, um das Tier schnellstmöglich in eine Klinik zu bringen.

Als sich Frau Schmitz nach knapp einer Stunde telefonisch danach erkundigen wollte, wohin das Tier gebracht wurde, fiel sie aus allen Wolken: Die Katze sei noch da, denn die Polizei habe dem Wirt gesagt, er solle selbst bei der Tierrettung anrufen, da die Stadt ansonsten die Kosten tragen müsse.
Also fuhr unsere Vorsitzende mit einer Helferin dank eines mittlerweile verfügbaren Autos umgehend selbst nach Hagsfeld, um das unsagbare Qualen leidende Geschöpf endlich in die Klinik zu bringen.

Nach kurzem Zwischenstopp bei Frau Dr. de Rossi, wo er eine Spritze zur Linderung der größten Schmerzen bekam, wurde "Ronny" dann in die Anicura Tierklinik gefahren.

Der etwa erst einjährige Kater stand unter Schock, hatte viel Blut verloren und lag im Sterben. Die Klinik (der wir diesen Notfall noch vor Fahrtantritt telefonisch avisiert hatten) versorgte ihn umgehend mit Infusionen und es fand sich noch in derselben Nacht ein Chirurg, der eine Notoperation durchführte.
Bei genauerer Untersuchung der Verletzung stellte sich heraus, dass es sich nicht um eine von einem Unfall herrührende Verletzung, sondern um den Biss eines großen Hundes handelte, der dem Kater das Beinchen regelrecht ausgerissen haben musste. Recherchen zum Hergang der Ereignisse haben ergeben, dass offenbar in einem Kleingarten in unmittelbarer Nähe des Lokals ein Gartenbesitzer eine Party feierte, bei der auch dessen Sohn mit einem großen Hund anwesend war. Da in diesem Garten auch Blutspuren gefunden wurden, ist davon auszugehen, dass Ronny mit diesem Hund aneinandergeraten war.
Nach dem Abfräsen der Knochensplitter und Amputation der "Reste", musste der tapfere kleine Kerl noch tagelang mit vereiterten Rückenbissen kämpfen, befindet sich aber inzwischen bei uns im Quarantänebereich und versucht, mit den verbliebenen 3 Beinen zurechtzukommen.

Wir danken ganz herzlich der Tierklinik Anicura, ohne deren engagierte Mitarbeiter er es wohl kaum geschafft hätte!

Allerdings sind natürlich auch nicht unerhebliche Kosten angefallen - zwischenzeitlich über 1.700 Euro - die unsere Vereinskasse massiv belasten.