Tierschutz in der Karlsruher Politik - Erste Antworten
Am 26. Mai wird in Karlsruhe ein neuer Gemeinderat gewählt, der die Geschicke der Stadt für die nächsten 5 Jahre bestimmen wird.
Was Ursula Jäger, CDU-Kandidatin und Vorsitzende des Arbeitskreis Tierschutz uns als Stellungnahme am 30.04.2019 geantwortet hat, können Sie hier nachlesen:
Fragen_der_Katzenhilfe_Karlsruhe_e.V._zur_Kommunalwahl_2019_CDU.pdf
Lesen Sie die gemeinsame Antwort der Spitzenkandidatinnen der Freien Wähler Karlsruhe (Petra Lorenz - Listenplatz 2, Marion Hug - Listenplatz 3, Rena Thormann - Listenplatz 4) vom 06.05.2019:
Fragen_der_Katzenhilfe_Karlsruhe_e.V._zur_Kommunalwahl_2019_Freie_Wähler_Karlsruhe.pdf
Lesen Sie die Antwort von Frauke Nagel, Tierschutzbeauftragte der FDP Karlsruhe vom 07.05.2019:
Fragen_der_Katzenhilfe_Karlsruhe_e.V._zur_Kommunalwahl_2019_FDP_Karlsruhe.pdf
Lesen Sie die Antwort von FÜR Karlsruhe vom 13.05.2019:
Fragen_der_Katzenhilfe_Karlsruhe_e.V._zur_Kommunalwahl_2019_FÜR_Karlsruhe.pdf
Bravo, Berglen (eine Gemeinde im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg)! Wir hoffen, dass noch viele Gemeinden diesem Beispiel folgen!
Lesen Sie den Artikel, der in der Bild am 3.5.2019 erschienen ist.
Der große Rückenwind bei der Qualifikation für das Finale der Stadtwerke-Vereinsaktion hat gezeigt, dass den KarlsruherINNEN Tierschutz wichtig ist - auch wenn das Ergebnis natürlich nicht repräsentativ für alle Wahlberechtigten ist.
Da dieses Thema im Wahlkampf aber zumeist ein stiefmütterliches Schattendasein fristet, gehen wir diesmal in die Offensive: Wir wollen von den 10 Parteien, die sich zur Wahl stellen, nicht nur wissen, wie sie den Tierschutz in und um Karlsruhe aktuell sehen, sondern auch, mit welchen konkreten Maßnahmen sie ihn voranbringen und so die Situation nachhaltig verbessern wollen (Nachfolgend finden Sie unsere Fragen).
Die Antworten, die wir hoffentlich noch vor der Wahl bekommen werden, werden wir hier natürlich ebenfalls veröffentlichen.
Wir hoffen, auf diese Art und Weise zum einen den PolitikerINNEN die Bedeutung des Themas in Erinnerung rufen zu können und vielleicht auch den einen oder anderen Nicht-Wähler davon überzeugen zu können, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen!!
1) Wo sehen Sie in puncto Tierschutz aktuell das größte Entwicklungspotential und welche konkreten Maßnahmen möchten Sie umsetzen, um die Situation zu verbessern?
2) Auch wenn eine Kastrationspflicht bzw. Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsverordnung für Katzen kein Allheilmittel für alle Probleme ist, ist wäre zweifellos ein erster wichtiger Schritt, der auch bereits viel bewirken könnte. Nicht zuletzt auch eine Entlastung der städtischen Kassen, da bspw. die unkontrollierte Vermehrung deutlich verringert würde, Fundtiere schneller zugeordnet werden könnten und auch weniger Tiere auf städtische Kosten kastriert werden müssten. Werden Sie sich für die zeitnahe Einführung einer solchen Verordnung in Karlsruhe einsetzen?
3) Nach geltender Rechtssprechung müssen die Städte für die Kastration und Versorgung der in ihrem Gebiet aufgegriffenen Fundtiere, die keinem Halter zugeordnet werden können, aufkommen. Die derzeit hierfür von der Stadt Karlsruhe bereitgestellten Mittel decken diese Kosten, bei denen die Tierschutzvereine momentan in Vorleistung gehen, jedoch bei weitem nicht. Wie planen Sie diesen Missstand zu beheben?
4) Immer wieder übernimmt die Katzenhilfe auf Bitte des Veterinärsamtes Tiere aus Messie- oder AnimalHoarding-Haushalten (die häufig traumatisiert und/oder verhaltensgestört sind und somit erst nach langwieriger "Resozialisierung" vermittelt werden können). Häufig schaffen sich die ehemaligen Halter jedoch nahezu postwendend wieder neue Tiere an. Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um hier nachhaltige Lösungen zu erreichen und Haltungsverbote nicht nur aussprechen, sondern auch verlässlicher kontrollieren und durchsetzen zu können? Gleiches gilt auch für die sog. "Vermehrer-Haushalte", bei denen in oft kastatrophalsten Bedingungen Tier "gezüchtet" werden, um den süßen Nachwuchs dann bei ebay gewinnbringend verkaufen zu können.
5) Eine (wenn auch nur kleine) Möglichkeit der Förderung von Tierschutzvereinen besteht darin, bspw. bei Verurteilungen zu Zahlungen bei Bußgeldverfahren o.ä. zugunsten dieser Organisationen festzulegen. Werden Sie sich dafür einsetzen, den Anteil der Tierschutzorganisationen, die von solchen Zahlungen profitieren, zu erhöhen?
6) Lebensmittel mit gerade abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum sind nicht zwangsläufig ungenießbar. Das gilt sowohl für Supermärkte als auch die Metzgereien. Häufig könnte man das Wegwerfen vermeiden und mit diesen Produkten auch noch Gutes tun. Das gilt bspw. auch für Fleisch (sei es von der Metzger- oder Supermarkttheke), das für viele Vierbeiner in den Tierheimen eine willkommene Abwechslung zu Dosen- und Trockenfutter darstellt. Unseres Wissens nach ist es den Märkten/Metzgereien derzeit nicht möglich, solche Lebensmittel für diesen Zweck abzugeben. Können Sie hierfür die notwendigen Voraussetzungen schaffen?
7) Welche Maßnahmen zur Unterstützung der Tierschutzvereine in der Öffentlichkeit möchten Sie umsetzen? Denkbar wäre ja bspw. "Werbe"-Plakate der Vereine an den zahlreichen Karlsruher Baustellenzäunen, das Bekleben einer Bahn oder eines Busses des KVV mit entsprechenden Motiven und Vereinslogos. Eine andere Idee wäre ein zentrales "Tierschutzportal" auf den Seiten der Stadt Karlsruhe, in dem sich die verschiedenen Vereine mit Kurzportrait vorstellen können (sowie Links zu den Homepages, Facebook und Instagram-Auftritten). Darüber hinaus könnten hier auch in einem Kalender die diversen Tierschutz-Termine (z.B. Tag der offenen Tür im Tierheim, Flohmärkte zugunsten der Tierschutzorganisationen), aber auch aktuelle Aktionen (bspw. die Stadtwerke-Vereinsaktion bzw. allgemein Aktionen, bei denen für Karlsruher Tierschutzvereine abgestimmt werden kann und diese so unterstützt werden können) veröffentlicht werden.
Lesen Sie auch diesen (älteren) Beitrag: Kastration (-spflicht) geht uns alle an!